Meilen und Punkte gehören mittlerweile für viele Reisende zum Alltag – egal, ob beim Fliegen, im Hotel oder mit der Kreditkarte. Doch wie viel sind Meilen eigentlich wert? Und lohnt sich das Sammeln überhaupt? In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du den Wert deiner Meilen und Punkte einschätzen kannst, worauf du achten solltest – und wie du das Beste aus deinen Meilen & Punkten herausholst.
Meilen und Punkte sind im Prinzip das gleiche, nur heißen sie bei verschiedenen Programmen unterschiedlich. Bei Airlines sammelst du meist „Meilen“, bei Kreditkarten oder Hotels oft „Punkte“. Gemeint sind damit Bonuspunkte, die du beim Fliegen, Übernachten oder Einkaufen sammelst und später gegen Prämien eintauschen kannst.
Der Wert von Meilen und Punkten wird meist in „Cent pro Meile“ oder „Cent pro Punkt“ angegeben. Dafür berechnest du, wie viel Geld du eigentlich für eine Prämie ausgeben würdest, und teilst den Betrag durch die Anzahl der dafür nötigen Meilen oder Punkte.
Beispiel: Ein Economy-Flug kostet regulär 200€, oder du buchst ihn für 20.000 Meilen. Ohne weitere Kosten ergibt sich ein Wert von 1 Cent pro Meile (200€ ÷ 20.000 Meilen). In der Praxis kommen bei Prämienflügen jedoch noch Steuern, Gebühren und Zuschläge hinzu – zum Teil über 300€. Diese solltest du vom Ticketpreis abziehen, bevor du den Wert berechnest.
Angenommen, derselbe Flug kostet 200€, aber du musst bei der Meilenbuchung zusätzlich 50€ an Gebühren zahlen. Dann sparst du effektiv nur 150€ – und der Wert sinkt auf 0,75 Cent pro Meile ((200€-50€) ÷ 20.000 Meilen).
Das zeigt: Der wahre Meilenwert hängt nicht nur vom Meilenpreis, sondern auch von den Zusatzkosten ab. Deshalb sind Prämienflüge mit geringen Gebühren – etwa bei Singapore Airlines – oft besonders attraktiv.
Der Wert von Meilen und Punkten hängt also von mehreren Faktoren ab – und diese können je nach Programm und Einlösung stark variieren:
Flugprämien bringen in der Regel den höchsten Gegenwert, vor allem in Business- oder First-Class.
Hotels lohnen sich vor allem in hochpreisigen Destinationen – und besonders dann, wenn Programme eine kostenlose Bonusnacht bei Prämienaufenthalten anbieten.
Upgrades sind ebenfalls möglich, in der Regel aber weniger attraktiv und schlecht planbar.
Shopping & Gutscheine liefern den schlechtesten Gegenwert.
Manche Vielfliegerprogramme bieten hervorragende „Sweet Spots“ (günstige Meilenpreise für bestimmte Strecken), andere haben eher ungünstige Umrechnungskurse.
Wenn du flexibel bist, kannst du oft zu attraktiven Meilenwerten buchen. Wer nur zu fixen Terminen reisen kann, zahlt oft mehr Meilen oder muss auf weniger lohnende Optionen ausweichen.
Hohe Zusatzkosten können den Wert deiner Meilen deutlich mindern – hier lohnt es sich, Programme oder Airlines mit niedrigen Gebühren zu bevorzugen.
Bei Kreditkartenpunkten kann der Gegenwert steigen, wenn du sie gezielt zu wertvollen Partnerprogrammen transferierst. Schlechte Umrechnungskurse wirken dagegen wertmindernd.
Meilen und Punkte zu sammeln ist das eine – sie clever einzulösen das andere. Mit ein paar einfachen Strategien kannst du den Gegenwert deiner gesammelten Rewards deutlich erhöhen und so das Maximum aus deinen Meilen herausholen.
Business- und First-Class-Flüge bevorzugen
In der Economy sind die Ticketpreise oft so niedrig, dass sich Meileneinsatz kaum lohnt. In höheren Klassen steigt der Gegenwert pro Meile deutlich – teilweise sind mehr als 8 Cent pro Meile möglich.
Sweet Spots finden
Viele Programme haben besonders günstige Strecken oder Regionen im Award-Chart (z. B. Flüge innerhalb Asiens mit Miles & More oder Singapore Business Class ab Istanbul). Diese lohnen sich überproportional.
Gebühren minimieren
Suche gezielt nach Airlines oder Partnern, die niedrige Zuschläge erheben. Bei manchen Airlines oder Programmen (z. B. Singapore Airlines oder SAS EuroBonus) fallen teils nur niedrige Gebühren an.
Transferpartner clever nutzen
Programme wie Membership Rewards bieten oft Transfermöglichkeiten zu mehreren Airlines. Aber auch Payback lohnt sich für einen Transfer zu Miles & More. Warte auf Bonusaktionen beim Transfer, um teilweise bis zu 30% mehr Meilen zu erhalten.
Flexibel sein
Je flexibler du bei Datum, Abflugort und Ziel bist, desto größer ist die Chance, einen hohen Gegenwert zu erzielen. Auch das frühzeitige Suchen (oder extrem kurzfristige Buchen) kann Vorteile bringen.
Kostenfreie Prämiennacht bei Hotelketten
Einige Hotelketten wie Hilton oder Marriott bieten bei Prämienaufenthalten einen echten Bonus: Buchst du mindestens fünf aufeinanderfolgende Nächte, bekommst du die 5. Nacht kostenlos. So lässt sich der Wert deiner Punkte noch weiter steigern – ideal für längere Aufenthalte oder Urlaubsreisen.
Auch wenn Meilen und Punkte oft wie „gratis Reisen“ klingen – nicht jede Einlösung ist ein guter Deal. In diesen Fällen solltest du genau rechnen:
Economy-Flüge: Wenn der Ticketpreis in bar sehr niedrig ist, lohnt sich der Einsatz von Meilen nicht. Hier fressen die Gebühren oft den Meilenwert auf. Das heißt aber nicht, dass sich Flüge in Economy nie lohnen - nur eben meist weniger.
Hohe Zuschläge: Manche Airlines verlangen bei Prämienbuchungen hohe Steuern, Gebühren und Treibstoffzuschläge – teilweise über 500€. In solchen Fällen sinkt der effektive Gegenwert pro Meile natürlich stark.
Shopping und Sachprämien: Elektronik, Haushaltsgeräte oder Gutscheine liefern fast immer den schlechtesten Gegenwert – oft weniger als 0,5 Cent pro Punkt. Dafür sind deine Meilen zu schade.
Der Wert von Meilen und Punkten hängt stark davon ab, wie und wann du sie einlöst. Während sich Prämienflüge in Economy weniger und Sachprämien eigentlich nie lohnen, kannst du mit Business- oder First-Class Flügen, strategisch genutzten „Sweet Spots“ und geringen Gebühren einen Gegenwert erzielen, der den Ticketpreis um ein Vielfaches übersteigt.
Wenn du dir unsicher bist: Rechne einfach nach – ziehe Gebühren und Zuschläge ab und prüfe, wie viel dich der Flug oder das Hotel in bar kosten würde. Als groben Richtwert kannst du dir merken: ab etwa 1 Cent pro Meile oder Punkt lohnt es sich meist.
Am Ende hängt der tatsächliche Meilenwert aber auch immer von deinen persönlichen Umständen ab – denn du entscheidest, ob sich das Einlösen deiner Meilen & Punkte für dich wirklich lohnt!